icon-arrow-slidericon-plusicon-sticky

Schule ohne Denunziation – Schule mit Courage

29. Dezember 2018

Ein Banner mit dieser Aufschrift hängt seit letzter Woche an der Fassade des Andreas-Gymnasiums in Berlin. Die Aktivengruppe des Gymnasiums hatte das Banner aus Protest gegen die Meldeplattform „Neutrale Schule Berlin“ der AfD aufgehängt. In ihrer Stellungnahme begründen die Schüler*innen ihre Aktion so: „Den Grundgedanken – Schulen zu einem Ort zu machen, an dem Schüler*innen lernen, sich selbst eine Meinung zu bilden – finden wir selbstverständlich legitim und richtig. Das Mittel, das die AfD nutzt, um dies zu erreichen, zieht jedoch weitreichende Konsequenzen nach sich. So wird durch das Einrichten des Portals suggeriert, Schulen hätten ein strukturelles Problem mit der Neutralitätspflicht. Lehrer*innen werden somit unter Generalverdacht gestellt, ein mangelndes Demokratieverständnis zu haben.

„Neutralität heißt nicht, alles zu akzeptieren“

Zudem wird dabei verkannt, dass Lehrkräfte sehr wohl ihre eigene Meinung äußern dürfen; sie müssen diese nur ausreichend kenntlich machen. Darüber hinaus fördert ein solches Portal eine Kultur der Denunziation, das heißt eine Kultur der Rufschädigung und falschen Anschuldigung, welche bei uns keinen Platz hat. Wir stehen für ein offenes und gemeinsames Miteinander – und nicht für eines, in dem Lehrer*innen vorsichtig sein müssen, wenn sie ihr Recht wahrnehmen wollen, kritikwürdiges Verhalten als solches zu kennzeichnen. Neutralität heißt nämlich nicht, alles hinzunehmen und zu akzeptieren.“

Auch die Berliner Morgenpost hat über die Aktion berichtet und mit den Schüler*innen gesprochen.