icon-arrow-slidericon-plusicon-sticky

Stolpersteine vor der Schule

20. November 2017

Über mehrere Monate hinweg haben die Schüler*innen der 10. und 11. Klasse des Max-Slevogt-Gymnasiums in Landau (Rheinland-Pfalz) die Biographien von ehemaligem jüdischen Schülerinnen recherchiert. Nun hat der Kölner Künstler Günter Demnig vor dem Gymnasium Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an 25 jüdische Schülerinnen, die die Vorgängerschule des Gymnasiums während der Zeit des Nationalsozialismus besucht hatten. Damals hieß die Schule noch „Höhere Städtische Tochterschule“.

Die Courage-Aktiven stellten die Biographien der ehemaligen Schülerinnen bei der Verlegung der Stolpersteine vor: Ab 1933 wurde an der Höheren Töchterschule zwischen „arischen“ und „nicht-arischen“ Schülerinnen unterschieden. Ab 1936 waren jüdische Schülerinnen vom Unterricht ausgeschlossen. Ein Großteil der Schülerinnen konnte in die USA fliehen, doch vier wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

Auf Spurensuche in Klassenbüchern und im Stadtarchiv

Um die Biographien nachvollziehen zu können, hatten die Schüler*innen des Gymnasiums in alten Klassenbüchern und im Stadtarchiv recherchiert. „Da entstanden schon emotionale Bindungen“, berichtet der 16-jährige Elias. „Wenn man sein Wissen zum Beispiel über den Arier-Paragraf auf einzelne Schicksale bezieht, ergibt sich ein komplett anderes Bild“, sagt die 17-jährige Lucca. Auch der Landauer Bürgermeister Dr. Maximilian Ingentrohn zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Schüler*innen. „Es ist großartig zu sehen, mit wie viel Interesse und Engagement sich die Schülerinnen und Schüler der Gegenwart mit den Biografien der 25 jüdischen Mädchen beschäftigt haben“.